Trauma durch das "Durchleben" einer toxischen Beziehung
- petraerenner
- 15. Mai
- 2 Min. Lesezeit
Wenn Liebe verletzt: Wege aus dem emotionalen Ausnahmezustand
Toxische Beziehungen hinterlassen oft tiefere Spuren, als man auf den ersten Blick vermuten würde. Wer über längere Zeit emotionale Manipulation, Abwertung, Schuldumkehr oder sogar psychische Gewalt erlebt, lebt häufig im permanenten inneren Alarmzustand. Der Körper und die Psyche reagieren auf diese wiederholten Stress- und Angstzustände ähnlich wie nach anderen traumatischen Erfahrungen:
mit einem komplexen Beziehungstrauma.
Was ist eine toxische Beziehung?
Toxisch bedeutet in diesem Zusammenhang: schädlich. Es geht nicht nur um gelegentliche Konflikte oder Missverständnisse – diese gehören zu jeder Beziehung. In einer toxischen Partnerschaft werden jedoch
systematisch emotionale Grenzen überschritten.
Typische Merkmale können sein:
Ständige Schuldzuweisungen
Gaslighting (emotionale Manipulation durch Leugnen der Realität)
Abhängigkeit und Verlust des Selbstwertgefühls
Isolation von Freunden und Familie
Verstrickung in ein Wechselspiel aus Idealisierung und Abwertung
Was nach außen manchmal wie eine leidenschaftliche Beziehung wirkt, ist für die betroffene Person häufig ein Gefängnis aus Angst, Verwirrung und Selbstzweifeln.
Wie entsteht ein Trauma in solchen Beziehungen?
Die Psyche reagiert auf chronische emotionale Belastung ähnlich wie auf einen einmaligen Schock: Sie kann überfordert sein, das Erlebte zu verarbeiten. Gefühle wie Ohnmacht, Hilflosigkeit und Kontrollverlust sind zentrale Bestandteile eines Traumas. Wer in einer toxischen Beziehung lebt oder gelebt hat, kann im Nachhinein typische Traumafolgen entwickeln:
Flashbacks oder Albträume
Emotionale Taubheit oder Reizbarkeit
Konzentrationsprobleme und Schlafstörungen
Bindungsangst oder Überanpassung in neuen Beziehungen
Ständiges Grübeln und Schuldgefühle
Viele Betroffene beschreiben es so, als hätten sie sich selbst verloren.
Der Weg zur Heilung: Wie Psychotherapie helfen kann
Ein erster wichtiger Schritt ist die Anerkennung des Erlebten als traumatisch – auch wenn es „nur“ eine Beziehung war. In meiner Praxis begegnen mir immer wieder Menschen, die das eigene Leiden herunterspielen, obwohl sie tief verletzt wurden.
Moderne psychotherapeutische Methoden bieten effektive Unterstützung bei der Verarbeitung von Beziehungstraumata:
EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing): Eine bewährte Methode zur Verarbeitung belastender Erinnerungen.
Schematherapie: Hilft dabei, alte Verhaltensmuster und emotionale Grundüberzeugungen zu erkennen und zu verändern.
Gesprächstherapie: Unterstützt dabei, wieder Vertrauen in sich selbst und in Beziehungen zu entwickeln.
Trauma-sensitives Arbeiten: Mit Achtsamkeit, Stabilisierung und innerer Ressourcenarbeit.
Du darfst wieder Vertrauen fassen – in dich und das Leben
Die seelischen Wunden aus toxischen Beziehungen brauchen Zeit – und Mitgefühl. Mit professioneller Begleitung ist es möglich, den erlebten Schmerz zu verarbeiten, die eigene innere Stärke zurückzugewinnen und wieder gesunde Bindungen einzugehen.
Wenn Du das Gefühl hast, in einer solchen Beziehung gewesen zu sein – oder noch mittendrin zu steckst – zögere nicht, dir Unterstützung zu holen. Jeder Mensch hat das Recht auf eine respektvolle, gesunde und liebevolle Beziehung – vor allem zu sich selbst.

Ich begleite dich auf deinem Weg zur inneren Freiheit -